Trailrunning auf den Jochberg bei Sturm

Trailrunning auf den Jochberg bei Sturm

Wir sind unterwegs zum Walchensee, denn wir möchten auf den Jochberg laufen. Eigentlich war geplant, dass wir heute mit dem OCR Munich Trailrunning Team eine Sunrise-Tour machen, aber das Wetter wollte nicht mitspielen. Deshalb haben wir die Uhrzeit etwas nach hinten verschoben und werden am frühen Vormittag vom Parkplatz am Kesselberg starten.

Der Jochberg liegt mit seinen 1.565m ü.n in den Bayrischen Voralpen, genauer gesagt zwischen dem Kochelsee und dem Walchensee. Ich habe gelernt, dass es sich beim Jochberg um einen “Nunatak” handelt. Das heißt, dass sein Gipfel während der Eiszeit ca. 150m aus dem Eis herausgeragt hat. Heute ist er ein gut besuchter Ausflugsmagnet für Menschen aus aller Herren Länder.

Blick vom Jochberg

Trailrunning auf den Jochberg – Kurz und Knapp

  • Start und Ende: Parkplatz Kesselberg (Kesselbergstraße 7, 82431 Kochel)
  • Art: Wanderung oder Trailrun (wir sind im Aufstieg gewandert, nach unten geaufen)
  • Länge der Tour: ca. 10 Kilometer
  • Höhenmeter ca. 650m
  • Einstufung: Mittel schwer, da der Anstieg knackig ist.

Trailrunning auf den Jochberg

Wir erreichen den bereits gut besuchten Parkplatz und bezahlen die 8,- EUR!!! Parkplatzgebühr. Da der Wind bereits kräftig bläst verlieren wir keine Zeit und laufen los. Laufen? Ganz bestimmt nicht. Bereits wenige Meter nach dem Parkplatz (man überquert lediglich die Straße) beginnt bereits ein steiler, etwa vier Kilometer langer Anstieg in die Richtung des Gipfels. Der ist definitiv zu steil um ihn zu laufen. Wir haben uns mangels alternativer Fähigkeiten für ein zügiges Wandern (“aufsteigen im Wandermodus” trifft es vielleicht etwas besser) entschieden.

Der Wind hat zwischenzeitlich zugenommen und der Schnee verwirbelt um uns herum. Je höher wir aufsteigen, desto mehr wird unser Weg durch den Wald von kräftigen Sturmböen durchzogen. Das Schauspiel ist wunderschön, auch wenn es unser Fortkommen durchaus erschwert.

Wir sind alle gut vorbereitet und mit Windbraker ausgestattet, deshalb entschließen wir uns nach einer kurzen, zwischenzeitlichen Beratung für das Fortsetzen des Aufstieges.

Aporopos Aufstieg… anfangs wandern wir durch einen lichten Wald, später überqueren wir bei dem finalen Anstieg zum Jochberg eine große Freifläche. Hier pfeift der Sturm richtig kräftig und lässt Schneeverwirbelungen aufsteigen.

Auch wenn der Aufstieg unter diesen Bedingungen für alle kein Zuckerschlecken ist, so ist die Stimmung trotzdem prima, denn diese Art von Touren haben einen ganz besonderen Reiz.

Wir schwitzen, wir müssen uns immer wieder vom Schnee befreien, aber irgendwann erreichen wir den Gipfel des Jochbergs und werden mit einer einmaligen Aussicht belohnt.

Nachdem wir ein paar kurze Fotos gemacht haben, begeben wir uns auf den Abstieg. Wir haben uns für einen Rundweg entschieden, weshalb wir nach einem kurzen Abstieg auf dem Anstiegsweg dem Weg in Richtung Sachenbach über die Jocheralm folgen.

Durch die kräftigen Schneeerwehungen gestaltet sich unser Downhill gar nicht so einfach, da wir im oberen Bereich häufig in teils hüfthohem Schnee stecken bleiben. Dies ändert sich erst, als der Wald beginnt. Nun sind wir auch vor dem Sturm besser geschützt, so dass wir Tempo beim Downhill aufnehmen.

Wir tragen alle Grödel und die sind bei den teils vereisten Wegen sinnvoll und wichtig. Das Traillaufen mit Grödel muss man ab und zu üben, denn Grödel verzeihen keine Fehler in der Fußstellung, da sie nicht nachgeben.

Alle zwei Kilometer machen wir eine kurze Pause um unserer Konzentration eine kleine Auszeit zu gönnen. Dies ist wichtig, denn wir müssen stark aufpassen, denn unter dem Schnee sehen wir Steine und Wurzeln kaum.

Wir kommen aber alle heil am Walchensee an. Nur noch zwei Kilometer um den See laufen und schon sind wir wieder beim Auto.

Wasfür eine Tour! Wir sind total begeistert und froh, dass wir diese Erlebnisse genießen durften. Für mich persönlich bedeutet diese Tour, dass ich einen weiteren Gipfel für meine Challenge “100Summits2022” sammeln konnte.

Nun habe ich bereits 7 Gipfel geschafft, 93 fehlen noch. Es geht voran…

7 geschafft, bleien noch 93 Gipfel

Fazit

Trailrunning auf den Jochberg ist hartes Brot. Der Aufstieg ist nur für geübte Trailläufer und nur an wenigen Teilstücken laufbar. Ansonsten ist speedhiking (krasses Wandern) angesagt. Der Ausblick vom Jochberg ist dagegen wunderschön und aller Mühen wert.

Der Downhill ist eine Wucht und beinhaltet abwechslungsreiches Gelände. Das Meiste läufst Du auf Wirtschaftswegen, aber gerade im oberen Bereich lassen schöne Singletrails das Herz eines jeden Trailläufers höher schlagen.

Aufgrund des steilen Anstieges würde ich diese Trailrunning Strecke jedoch als “fortgeschritten” bezeichnen.

Video unseres Jochberg Traillaufes

Wenn Dich weitere Trailrunning Strecken interessieren oder Du mehr über Trailrunning Ausrüstung wissen möchtest, dann bist Du herzlich eingeladen weiter auf dieser Seite rumzustöbern.

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