Manchmal sind spontane Einfälle die Besten und bringen tolle Abenteuer und unvergessliche Tage. Nach dieser Tour bin ich froh, dass wir sie gemacht haben, und trotzdem war sie nicht ohne und wir werden uns noch lange daran erinnern.

Eigentlich wollten wir heute die Staufenquerung im Chiemgau machen. Doch dann wurde die Wettervorhersage immer düsterer und so wollten wir das Risiko der anspruchsvollen Staufenquerung nicht eingehen. Allerdings war zu Hause Bleiben auch keine Alternative, weshalb wir uns eine vermeintlich einfachere Trailrunning Strecke im Mangfallgebirge heraussuchten und bei schlechtem Wetter (als „Plan B“) in der dem Parkplatz nahen Halle Bouldern wollten. Soweit der Plan….

Trailrunning auf die Aiplspitz, die Benzingspitze und den Jägerkamp – Kurz und knapp

• Adresse Start (für´s Navi): Gasthof Mairhofer, Hammer (nahe Fischbachau)
• Länge der Strecke: Ca. 14 Kilometer
• Höhenmeter: ca. 1100
• Laufzeit (netto): Wir haben ca. vier Stunden gebraucht, aber mit Pausen auf den Gipfeln
• Anspruch an Kondition und Technik: “SCHWER”
• Datum des Trailruns: 24.04.2022

Trailrunning Rundkurs von Fischbachau auf die Aiplspitz, Benzingspitze und Jägerkamp

Wir scheinen richtig Glück zu haben. Trotz schlechter Wettervorhersage scheint die Sonne als wir am Parkplatz (Gasthof Mairhofer) ankommen. Wir sind heute mit Tina, Caro, Chris, Marc, Simon und mir eine Gruppe die sich richtig auf disen Trailrun freut.

Ich habe gestern Abend noch kurzfristig die Strecke mit den drei Gipfeln Aiplspitz, Benzingspitze und Jägerkamp herausgesucht weil wir bei einem Wetterumschwung „schnell“ wieder beim Auto sein wollten. Mit einer Länge von insgesamt 14 Kilometern und ca. 950 Höhenmetern wurde diese Trailrunningstrecke als „Mittel“ eingestuft. Naja, das kann ich definitiv schon vorab dementieren! Dies ist eine absolut anspruchsvolle Tour, aber dazu gleich mehr.

Vom Parkplatz des Gasthofs Mairhofer laufen wir locker los und wissen, dass die ersten drei Kilometer (Forstwege durch den Wald) sowohl auf dem Hin- als auch Rückweg der Tour bewältigt werden müssen, da der Rundweg erst etwas weiter oben beginnt.

So sammeln wir Höhenmeter indem wir laufen, wandern und mit guter Laune durch den Wald und an offenen Flächen vorbei unserem Weg folgen. Immer wieder dürfen wir die Aussicht genießen auch wenn wir sehen, dass die Aiplspitz in Wolken ist.

Nach ca. vier Kilometern beginnt der eigentliche Aufstieg zur Aiplspitz, unseren ersten Gipfel. Anfangs steigen wir über leicht alpines Gelände, aber mit der Zeit wird der Kletteranteil höher und das Gelände immer ausgesetzter. Manche Stellen sind mit Seilen gesichert, aber gefühlt sind die Seile an den falschen Stellen angebracht, zumindest im Winter. Wir klettern vorsichtig an ausgesetzten Passagen entlang die aufgrund des noch liegenden Schnees durchaus ein gewisses Risiko darstellen.

Uns macht die Kletterei Spaß, aber der Puls geht zwischendurch auch immer wieder hoch.

Ich bin vielleicht etwas übervorsichtig, aber ich rate Einsteiger von dieser Tour, vor allem im Winter ab. Gerade wenn das Wetter unsicher ist und der Fels nass wird, kann es hier ziemlich rutschig werden. Oder eben wenn Schnee liegt, so wie heute 🙂

Wir erreichen jedoch den Gipfel der Aiplstpitz sicher und freuen uns hier zu sein. Wir haben etwas Pech, denn genau in der Zeit als wir oben sind stecken wir in einer Wolke und können die Aussicht nicht genießen, aber dafür werden uns die folgenden Gipfel entschädigen.

Wir machen eine kurze Pause und beginnen den Abstieg in Richtung unseres zweiten Zielgipfels, der Benzingspitze. Anfangs ist der Abstieg noch ziemlich felsig, aber nicht lange. Bald schon erreichen wir breite Wege auf Wiesen und beginnen den kurzen Aufstieg zur Benzingspitze. Die Aussicht ist nun gigantisch schön, denn der Himmel hat wieder etwas aufgeklart.

Der Gipfel der Benzingspitze liegt quasi auf direktem Weg zwischen der Aiplspitz und dem Jägerkamp und das Verlassen des Wanderweges um den Abstecher zu machen lohnt sich. Dort gibt es ein wunderschönes Gipfelkreuz und die Aussicht ist herrlich!

Wir genießen die Aussicht und steigen wieder ein paar Meter zum Wanderweg auf den Jägerkamp ab. Wenig später beginnt der kurze Anstieg zum Jägerkamp Gipfel, welchen wir wenige Minuten später erreichen.

Der Downhill zurück macht richtig Spaß und ist technisch anspruchsvoll, denn Wiesen, Schneefelder und große Steine müssen sicher bewältigt werden. Wir haben Spaß und lachen viel. Chris und Marc cheaten allerdings ca. zehn Meter als sie (anstatt zu laufen) auf dem Hosenboden ein Schneefeld bewältigen.

Bald erreichen wir den Pfad im Wald und wissen, dass wir nur noch wenige Minuten bergab bis zum Auto laufen müssen.

Wow! Das war ein toller Tag und ein richtiges Abenteuer. Ach übrigens… Kaum waren wir im Auto hat es angefangen zu regnen. Mal wieder „Glück gehabt“!

Fazit

Diese Route ist im Sommer spannend und anspruchsvoll. Im Winter rate ich aus Sicherheitsgründen davon ab! Die alpinen Bereiche des Aufstieges zur Aiplspitz können nicht gelaufen werden und überhaupt müssen bei dieser Strecke viele Kilometer gewandert werden, weil es zu steil zum Laufen ist. Deshalb ist dies meiner Meinung nach eher eine Strecke für Fortgeschrittene die absolut schwindelfrei sind.

Ich bin froh, dass ich drei so tolle Gipfel für meine Challenge 100summits2022 hinzufügen darf.

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