Das lese ich gerne – Die Kunst des digitalen Lebens

Das lese ich gerne – Die Kunst des digitalen Lebens

von Rolf Dobelli

Im Flugzeug las ich in einem großen, deutschen Nachrichtenmagazin eine Buchempfehlung zu Rof Dobelli´s Buch “Die Kunst des digitalen Lebens” und so habe ich mir dieses kurzerhand als Hörbuch heruntergeladen. Meine Erwartung war, dass ich durch dieses Buch zusätzliche Fertigkeiten zu einem sinnvollen Umgang mit digitalen Medien erhalte. Ich nehme es vorweg, dass sich diese Erwartung überhaupt nicht erfüllt hat! Und trotzdem hat es sich für mich gelohnt, dieses (Hör)Buch zu kaufen und dem Sprecher aufmerksam zu lauschen. Aber dazu später in diesem Artikel etwas mehr…..

Der Autor Rolf Dobelli

In meinem Kopf ist Rolf Dobelli als Experte für “die Kunst des klaren Denkens” abgespeichert, denn ich erinnere mich noch gut an seine Beiträge in der FAZ unter der Überschrift “Klarer Denken”.

Der erfolgreiche Manager, Autor und Unternehmer studierte Betriebswirtschaft und Philosophie und machte sich einen ersten Namen als Topmanager von Swiss Air. Nach einer Zeit in der Selbständigkeit widmete er sich mehr und mehr dem Schreiben. Der Schweizer lebt heute zusammen mit seiner Frau (ebenfalls eine Schriftstellerin) und seinen Kindern in Bern.

“Die Kunst des digitalen Lebens” ist für mich das erste Buch von Autor Rolf Dobelli, es wird aber nicht das Letzte sein, da ich die Klarheit seiner Argumentationen sehr schätzen gelernt habe. Es scheint, als ob er die von ihm so oft zitierte “Kunst der Klaren Gedanken” selbst beherrscht.

Meine Inhaltszusammenfassung

"Lies nur ausgiebig durchdachte Dinge die Deinen Kompetenzkreis betreffen” – Genau das ist für mich die Kernbotschaft dieses Buches und diese wird sehr kurzweilig und klar nachvollziehbar argumentiert.

Eigentlich geht es in dem Buch “Die Kunst des digitalen Lebens” darum, dass wir Menschen die Fähigkeit verlernt haben, uns auf tiefgründige, lange und anspruchsvoll geschriebene Texte zu konzentrieren. Schuld sind daran die Newsmedien!

Diese versorgen uns von allen Seiten mit kurzen, reißerischen und oft schlecht recherchierten News, weil damit in Zeiten von “Pay for Klicks” und anderen Finanzkonzepten die rein auf Masse gehen am meisten Geld verdient werden kann. Diese Art von News sind schnell und billig zu produzieren und generieren die meisten Leser.

Das eigentliche Problem an der Sache ist jedoch die fehlende Relevanz für unser Leben!

Über 99% der News stärken unseren Kompetenzkreis nicht, ganz im Gegenteil. Wir werden abgelenkt und durch Hyperlinks von einer News zur nächsten geleitet, ohne dass wir merken wie schnell und oberflächlich wir uns digital bewegen. Und wir bemerken nicht, wie viel Lebenszeit wir dadurch verlieren. Die Folge ist, dass wir eine Sucht nach Informationen entwickeln die für uns jedoch vollkommen irrelevant sind. Wir lesen dauernd Dinge die uns emotional berühren, auf die wir jedoch keinen Einfluss haben. Dadurch kümmern wir uns nicht um die Dinge auf die wir durchaus einen Einfluss haben, also unseren Kompetenzbereich.

Ich will hier nicht spoilern, aber Rolf Dobelli argumentiert anhand einer zweistelligen Anzahl von Thesen klar und logisch. Ich habe mich oft dabei ertappt wie meine “Ja aber…-Gedanken” in einem der nächsten Punkte sofort von ihm behandelt werden. Mich persönlich haben seine Thesen überzeugt und ich habe daraus klare Schlussfolgerungen für meinen Medienkonsum gezogen.

Fazit:

Besonders berührt hat mich die in dem Buch die aufgestellte Rechnung, wie viel Zeit wir eigentlich mit dem Lesen von solchen News verbringen. Das ist einfach unglaublich und dieses Wissen bietet ein enormes Potential für eine Optimierung des eigenen Zeitmanagements im Sinne von “Der Kompass ist wichtiger als die Uhr“.

Euer Uwe

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