Der Schildenstein ist ein Gipfel im Mangfallgebirge und mit seinen 1.613m ü.n. sicherlich kein Gigant. Aber es gibt zwei Wege um auf den Gipfel zu gelangen und diese sind sehr unterschiedlich. Du kannst über die Wolfsschlucht (mit Klettereinheiten im ersten Grad, alpine Erfahrung und Schwindelfreiheit notwendig) laufen und dann nach oben klettern, oder über die Königsalm und Geisalm auf einem leichten Wanderweg nach oben gelangen.
Wir haben uns für einen Mix entschieden. Über die Wolfsschlucht nach oben und dann über die Königsalm und Geisalm wieder hinunter. Wir wollten also einen Rundkurs und das war eine klasse Entscheidung!
Trailrunning auf den Schuldstein – kurz und knapp
- Start und Ende: Gernbergbrücke, 83708 Kreuth
- Wegpunkte (grob): Wanderparkplatz bei Wildbad Kreuth – Siebenhütten – via Wolfsschlucht – Schildenstein (1613m, – Königsalm (1115m, 4:30) – Gaißalm (1113m, 4:45h) – Parkplatz (5:45h)
- Art: Wanderung oder Trailrun (wir sind das Meiste gelaufen)
- Länge der Tour: ca. 15 Kilometer
- Höhenmeter (Anstiege): ca. 900m
- Einstufung: Schwer
- Datum des Trailrun: 31.07.2022
Trailrunning auf den Schildenstein
Heute möchten wir auf dem Schildenstein den Sonnenuntergang sehen. Die Vorzeichen sind gut, denn wir sind spät dran und die Sonne scheint. Lucas ist heute überraschend mitgekommen, was mich sehr freut. Wir laufen am Parkplatz los, immer den Bach entlang in Richtung Siebenhütten. Es ist ein schöner Waldweg und wir sind dankbar, dass wir bei den warmen Temperaturen nicht in der Sonne laufen müssen.
Die Wolfsschlucht ist gut beschildert und wir laufen in einem zügigen Tempo darauf zu. Die Landschaft zeigt sich hier von ihrer schönsten Seite und wer die Wolfsschlucht noch nicht besucht hat, sollte dies unbedingt nachholen. Es ist ein kleines Paradies, gleich um die Ecke.
Jetzt werden wir von der Wegbeschilderung etwas überrascht, denn hier geht´s steil nach oben! Über ca. 100 Höhenmeter ist jetzt Klettern im ersten Grad angesagt. Aber das ist halb so wild, denn die schwierigen Stellen sind mit Stahlseilen gesichert. Uns macht das richtig viel Spaß, vor allem weil wir nach unten über einen anderen Weg laufen werden 🙂
Nun steigen wir stetig durch den Wald und machen auf ca. einem Kilometer über 500 Höhenmeter. Das gibt tolle Oberschenkel und einen knackigen Hintern! Gut so!
Interessant ist hier, dass es Symbiosen von Laub- und Nadelbäumen gibt. in einem Fall wachsen sogar zwei Stämme (eine Buche und eine Kiefer) aus einem Doppelstamm heraus. Das habe ich vorher so noch nie gesehen.
Bald erreichen wir den Sattel und steigen die letzten hundert Höhenmeter auf den Schildenstein hinauf. Vor dem Gipfel müssen die letzten 20 Höhenmeter erneut kletternd überwunden werden. Aber auch hier ist das kein Problem, denn es gibt gute Trittstufen.
Und dann erreichen wir den Gipfel und die Sonne geht unter! Was soll ich sagen, es ist einfach atemberaubend. Da ein leichter Wind aufzieht, ziehen wir unsere Windjacken an und genießen!
Mit den letzten Sonnenstrahlen beginnen wir den Abstieg und können das felsige Gelände auf dem Weg zur Königs- und Gaißalm hinter uns lassen. Wir laufen einen Pfad im Wald und tragen unsere Kopflampen. Das ist eine wunderbare Art zu laufen, denn Du bist voll konzentriert. Im Lichtkegel gibt es nur Dich, das Laufen und den Weg. Keine Ablenkungen! Das ist richtig intensiv!
Wir laufen eine knappe Stunde nach unten und der Downhill macht richtig Spaß. Es ist alles dabei. Von einfachen Wegen bis zu technisch anspruchsvollen Passagen mit Wurzeln, hohen Stufen etc.
Wir lassen einfach laufen und sind bald wieder am Auto!
Was für ein Trip!
Fazit
Diese Trailrunning Tour war eine der Schönsten bisher! Wir haben unglaublich schöne Landschaften gesehen (ich bin total begeistert von der Wolfsschlucht), haben tolle Kletterpassagen absolviert, haben einen atemberaubenden Sonnenuntergang gesehen und einen intensiven Downhill zum Abschluss laufen dürfen.
Wenn Du nicht gerne kletterst oder nicht schwindelfrei bist, dann lauf bitte über die Königsalm und Gaißalm nach oben, hinauf auf den Schildstein und den selben Weg wieder hinunter. Das ist ebenfalls lohnenswert, auch wenn du die Wolfsschlucht verpasst.
Ich bin froh, wieder einen Gipfel für meine 100summits2022 Challenge gesammelt zu haben. Nun sind 54 geschafft, fehlen noch 46.
Kurzer Exkurs zu dem Thema Laufen im Dunkeln mit Stirnlampen
Sobald die Sonne untergegangen ist, wird es in den Bergen (vor auf bei bewaldeten Wegen) schnell sehr dunkel. Durch Wurzeln, Felsabsätze, Rinnsale und andere Wegbeschaffenheiten kann ein Downhill gerade im Dunkeln eine echte Herausforderung werden. Du siehst die Hindernisse schlecht und Dir bleibt wenig Zeit zum Reagieren.
Eine Kopflampe ist meiner Meinung nach sehr wichtig, denn diese leuchtet den Weg aus und Du kannst so richtig Gas geben. Natürlich kannst Du sehr viel Geld in die Hand nehmen und Dir ein High Class Modell kaufen, aber das ist eigentlich nicht notwendig.
Zu dem Thema „Kopflampen für Trailrunner“ habe ich bereits einen Artikel geschrieben. Ich persönlich nutze (da ich Sundowner-Läufe recht häufig und sehr gerne mache) die FENIX HM65R-T. Die ist leider recht teuer, aber mir ist es das wert gewesen. Es kommt eben immer darauf an was man damit vor hat. Ich nutze diese sowohl bei nächtlichen Trailrunning Einheiten als auch bei meinen abendlichen Läufen in meinem Ort, vor allem im Winter wenn es früh dunkel wird. Mir ist eine lange Akku-Laufzeit, eine hohe Strahlkraft, wenig Gewicht und absolute Wasserdichte sehr wichtig.
Wenn Du Deine Stirnlampe eher zum Laufen in Deinem Ort, oder zum gelegentlichen Trailrunning oder als gute Notfalllampe beim Trecking nutzen möchtest, dann empfehle ich Dir ein gutes, aber trotzdem günstiges Modell von Petzl. Die Petzl Bindi bringt alles mit was Du brauchst und ist mit ca. 35,- EUR echt günstig. Es ist eine Qualitätslampe mit einem guten Preis- Leistungsverhältnis.
Weitere Publikationen rund um das Trailrunning
- Meine Trailrunning Strecken und die Berichte dazu
- Die passende Trailrunning Ausrüstung
- Der passende Laufrucksack
- Die passende Stirnlampe zum Trailrunning
- Fastpacking – Für mich die nächste Stufe des Trailrunning