Trailrunning auf den Ringspitz

Trailrunning auf den Ringspitz

Es ist Anfang Februar und wir sind mit Simon am Parkplatz in Kreuth im Tegernseer Tal angekommen. Wir wollen heute einen Trailrun bis zum Hirschberg machen und dabei die Ringspitz und den Kratzer als Gipfel auf dem Weg „besuchen“.

Doch wir merken bereits nach den ersten Metern laufen, dass es heute schwer wird, denn es liegt reichlich Schnee. Im Ort sind es bereits ca. 20cm und als wir den Weg in Richtung des Schloss Ringberg nach oben laufen müssen wir bei jedem Tritt stark aufpassen, denn im Schnee sind zwar Spuren, allerdings sind diese sehr eng und hart gefroren. So müssen wir jeden Schritt sehr gezielt setzen, was unheimlich anstrengend ist.

Trailrunning oder Wandern auf den Ringspitz und Kotlahnerkopf kurz und knapp

  • Start und Ende: Oberhof/Naturkäserei Kreuth
  • Art: Wanderung oder Trailrun (wir konnten aufgrund des tiefen Schnees eigentlich fast nur „stapfen“)
  • Länge der Tour: ca. 12 Kilometer
  • Höhenmeter ca. 900m
  • Einstufung: Mittel, bei Schnee „SCHWER“

Trailrunning und Wandern auf den Ringspitz und Kotlahnerkopf

Du bemerkst beim Lesen schon, dass wir unser Vorhaben nicht ganz umsetzen konnten. Auf dem Weg zum Schloss Ringberg versuchen wir noch einen flotten Schritt zu laufen, aber wir bemerken schnell, dass wir heute viel Kraft und Durchhaltevermögen brauchen werden. Wir laufen einen Waldweg entlang der ein paar (wenige) Fußsspuren im Schnee hat. Wir versuchen diese zu treffen, damit wir uns den Weg nicht komplett neu erlaufen müssen. Schon von der Weite sehen wir das wunderschöne Schloss Ringberg.

Das Schloss ragt auf einer Höhe von 905m Höhe über dem Tegernsee und sieht wunderschön aus. Derzeit wird es als Tagungshotel des Max-Planck-Institut´s genutzt. Das Schloss ist noch nicht besonders alt, denn es wurde erst vor ca. vierzig Jahren fertig gestellt. Kein Wunder also, dass es so gut in Schuss ist 🙂

Wir sind aber nicht hier um das Schloss zu bestaunen, denn unser erstes Ziel ist der Gipfel des Ringspitz (1.293m ü.n.). Wir wissen, dass die Wege zu diesem Gipfel nicht markiert sind und über steile Bergwiesen führen. Doch heute ist es richtig hart, denn die Wege sind komplett verschneit und wir sinken tief im Schnee ein. Manchmal sind es nur ca. zwanzig Zentimeter, manchmal sinken wir bis zur Hüfte ein. Wir erkämpfen uns den Weg sehr mühsam.

Uns wird bald klar, dass wir unser heutiges Ziel wahrscheinlich nicht schaffen werden, wenn wir keinen gespurten oder zumindest von Wanderern niedergetrampelten Weg finden. Wir kämpfen tapfer und erreichen den Gipfel der Ringspitz. Es ist ein wunderschöner, kleiner Gipfel mit einer tollen Aussicht und heute haben wir uns diesen mehr als verdient und hart erkämpft.

Unser nächstes Ziel ist eigentlich der Kratzer, aber wir kommen sehr langsam, zu langsam voran. Der Schnee wird (gefühlt) noch tiefer und so beschließen wir einen kleinen Umweg auf den Kotlahnerkopf zu machen, da dieser fast auf unserem Weg liegt und wir so zumindest zwei Gipfel schaffen würden, falls wir es nicht bis zum Kratzer schaffen.

Wir kämpfen uns Schritt für Schritt durch den Schnee, aber die Kräfte schwinden immer weiter. Als wir den Gipfel des Kotlahnerkopf erreichen, sind wir etwas enttäuscht, denn hier gibt es kein Gipfelkreuz. Der Kotlahnerkopf ist eigentlich mehr oder weniger nur eine Waldlichtung auf dem höchsten Punkt.

Kotlahnerkopf

Wir entscheiden umzukehren, denn bis zu dem Kratzer ist es noch über zwei Kilometer weit. Während diese Wegstrecke ohne Schnee kein Problem wäre, ist sie für uns heute unvorstellbar lang.

So stapfen wir unsere Spuren zurück, passieren die Abzweigung zur Ringspitz, erreichen die Funkstation, kommen am Schloss vorbei und sind bald wieder beim Auto. Wir sind beide müde, aber zufrieden, dass wir zumindest 12 Kilometer und zwei Gipfel geschafft haben.

Es sind wieder zwei Gipfel (Gipfel 8 und 9) mehr für meine Aktion 100summits2022.

Fazit

Heute muss ich leider sehr kritisch mit mir selbst sein. Ich habe die Tour aus der Komoot-App herausgesucht und habe nicht richtig aufgepasst. Ich hätte schauen sollen ob die Trailtour auf Hauptwegen verläuft, denn nur das macht bei Schnee Sinn. Das wäre dann wahrscheinlich auch ohne Schneeschuhe machbar gewesen. Dagegen war diese Tour definitiv ein Fehler im Winter zu laufen. Mit Schneeschuhen wäre sie kein Problem, aber auch das solltest Du nicht tun, denn die Wildtiere haben Ruhe verdient und die Wege zur Ringspitz und zum Kotlahnerkopf führen ohne Wegmarkierungen mitten durch den Wald. Ein „No Go“ im Winter!

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