Ich habe fünf Gründe für meine Trailrunning Leidenschaft aber es gibt noch so viele mehr. Lass Dich für ein paar Minuten in die Gedankenwelt eines Trailläufers entführen und sei offen für Neues.
Seit vielen Jahren laufe ich gerne abseits befestigter Straßen. Als Oberbayer ist Trailrunning für mich meistens gleichbedeutend mit dem Laufen in den Bergen, aber eben nicht nur. Ich bin dankbar, dass ich dank beruflicher Dienstreisen in unterschiedlichsten Landschaften laufen darf.
Trailrunning ist für mich ein Privileg und ich genieße jede Minute in den Laufschuhen mit Profil. Im Lauf der Jahre haben sich nicht nur meine Ausrüstung sondern auch mich und meinte Motive verändert. Die Antwort auf die persönliche Frage nach dem „Warum?“ hat sich verschoben.
Ich schreibe diesen Artikel, weil ich mir sicher bin, dass es „da draußen“ bestimmt viele Menschen gibt die meine Gründe nachvollziehen können. Vielleicht bist Du einer dieser Menschen, vielleicht auch nicht und vielleicht kann ich Dich trotzdem motivieren den Bildschirm gegen echte Lebensqualität in der freien Natur einzutauschen.
Nur Du in deinen Trailschuhen und das Abenteuer des Trailrunning! Zeit für ein Leben in dem das Abenteuer dazu gehört.
Vom Micro-Adventure bis zum Abenteuer Deines Lebens
Wie so viele Läufer auch, laufe ich meistens in der Nähe meines Wohnortes auf Asphalt oder höchstens mal um den Baggersee. Wenn ich meine Eltern oder Schwiegereltern besuche, dann bietet sich auch mal ein Lauf in dem nahe gelegenen Wald an. Das ist schon in Ordnung, denn ich laufe um fit und gesund zu bleiben, da muss es nicht jedes Mal der Apalachen-Trail sein.
Aber dann gibt es noch das Wochenende! Nein, eigentlich beginnt alles bereits ein paar Tage vor dem Wochenende mit der Planung der anstehenden Trailrunning Tour. Dann beginnt das Dopamin der Vorfreude während meiner Recherchen zu fließen. Ich sehe vor meinem inneren Auge bereits die Gipfel, fühle die Elemente und kann es kaum erwarten die gewählte Tour mit meinen Freunden zu teilen, natürlich schwer hoffend, das kleine Micro-Adventure auch in der realen Welt mit ihnen zu erleben.
Trailrunning kann auch alleine wunderschön sein, aber meistens teile ich die Momente gerne mit guten Freunden oder mit meiner Frau.
Meistens dauern unsere Touren nur einen halben Tag und wir laufen mit einer leichten Laufweste, bestückt mit Flüssigkeit und ein paar Energy-Gels. Dann laufen wir bis zu zwanzig Kilometer und legen bis zu 1500 Höhenmeter zurück.
Dabei geht es mir nicht um den sportlichen Aspekt sondern ich genieße die vielen wundervollen Momente in der Natur, auf der Berghütte bei einem leckeren Cappuchino, hoch oben auf dem Gipfel mit meinen Freunden, und manchmal exklusiv mit mir selbst.
Manche Augenblicke genieße ich erst retrospektiv wenn ich wieder in „Sicherheit“ bin. In der Natur bist Du oft herausfordernden Situationen ausgesetzt an denen Du wächst. Aber zuerst musst Du sie meistern. Da ist das rasend schnell aufziehende Sommergewitter, die Schneestürme im Winter, tief verschneite Wege, Dauerregen, knackige Kletterpassagen am Gipfel, viel zu früh hereinbrechende Dunkelheit oder auch ein mangels ausreichend Getränkevorrat dehydrierter Körper.
Du lernst diese Situationen zu meistern und wirst zu einem besseren Trailläufer, denn zu Trailrunning gehört viel mehr als nur von A nach B zu laufen.
Dieses Jahr möchte ich einen Schritt weiter gehen und mit „Fastpacking“ eine erweiterte Form des Trailrunning ausprobieren. Beim Fastpacking bist Du mehrere Tage mit leichtem Gepäck, laufend unterwegs. Ich möchte dabei in Berghütten übernachten, habe jedoch sicherheitshalber auch eine leichte Ausrüstung zum Übernachten im Freien dabei. Ich freue mich schon sehr auf diese neue Herausforderung, denn sie öffnet mir den Weg zu ausgedehnten Mehrtagestouren mit extrem leichtem Gepäck und in Trailrunningschuhen, überall auf der Welt. Das ist wieder ein Stück mehr Freiheit!
Trailrunning ist für mich wie ein „skalierbares Abenteuer“!
Fliehende Probleme und zündende Ideen
Als Familienvater, Arbeitnehmer und ehrenamtlich Tätiger Mensch habe ich viele Ziele und Probleme zu lösen. Im Alltag scheint die Lösung oft sehr weit weg, aber das ist in den Bergen anders. Wenn ich in der Natur laufe, dann konzentriere ich ich mich voll auf meine Umgebung, den Weg, die Stolperfallen, meinen Puls und auf meine Sicherheit. Ich lebe im „hier und jetzt“ und in meinem Kopf ist keine Zeit für Probleme.
Wenn ich aber eine Pause mache und den Blick über die Bergwelt schweifen lasse oder ich auf einer Berghütte bei einem kühlen Getränk in die Weite sehe, dann sprudeln die Ideen wie von selbst. Es scheint mir, dass die Weite den Blick verändert. Ich weiß, dass ich in meinem Leben echt schnell beim Erklimmen von Stufen verschiedenster Leitern bin. In den Bergen merke ich jedoch oft, dass die Leiter am falschen Gebäude lehnt. Das siehst Du nur mit dem übergeordneten Blick.
Ich kann jedem Menschen der eine Lösung für irgend eine Problematik braucht empfehlen in die Natur zu gehen und dort ein paar Stunden zu verbringen. Die Weite bringt eine andere Sicht und oft scheint die Lösung naheliegend und logisch.
In engen Räumen können unsere Gedanken nicht fliegen. Im Freien sind sie frei und können sich entfalten.
Wenn das Herz den Verstand besiegt
Warst Du schon mal so richtig glücklich obwohl es keinen logischen Grund dafür gibt? Hast Du schon einmal vor Freude geweint? Mir ist das nach meinem ersten Marathon passiert und ich erlebe diese Glücksgefühle bei fast jedem Traillauf. Ich könnte nicht genau sagen wann, denn der Zeitpunkt ist jedes Mal unterschiedlich.
Manchmal bin ich mega happy wenn das Bergauflaufen scheinbar wie von selbst in einer Art „Flow“ passiert, manchmal küsst mich das Glück wenn ich im Gras liege und mir die Sonne ins Gesicht scheint, manchmal möchte ich den Augenblick am Gipfel nicht tauschen und manchmal trinke ich das beste Wasser der Welt direkt aus dem Bergbach.
Du wirst beim Trailrunning besondere Momente direkt erleben und fühlen. Du wirst aber nicht sagen können was sie so besonders macht. Das sind die Augenblicke in denen das Herz den Verstand besiegt.
Ich bin mir sicher, dass es dieses Gefühl in mehreren Sportarten gibt, aber beim Traillaufen habe ich es bisher am Häufigsten erfahren.
Den Planeten erleben
Kennst Du Deine Heimat gut oder bist Du immer wieder erstaunt wie scheinbar „Fremde“ Dir von besonderen Orten in Deiner Umgebung erzählen die Du noch nicht kennst?
Ich lerne meine Heimat gerade intensiv kennen. Natürlich laufend und in Trailschuhen. Ich bin dankbar, dass ich bereits zahlreiche Trailrunning Touren genießen durfte und dieses Jahr habe ich mir mit meiner Challenge „100Summits2022“ 100 Gipfel vorgenommen. Das werden viele, viele wundervolle Stunden in der Bergwelt meiner Heimat. Ich bin mir sicher, dass ich nach dieser Challenge das bayrische Voralpenland sehr gut kennen werde.
Aber Trailrunning öffnet Dir auch im Urlaub, bei Dienstreisen oder während sonstiger Ausflüge die Augen. Alleine das Recherchieren von passenden Trailrunning Touren bringt Dir das Zielgebiet näher. Du lernst über Geologie, die Geschichte und das Wetter eines Gebietes und erfährst von spannenden und wunderschönen Orten. Zur Zeit reise ich öfter dienstlich in das Rhein-Mosel-Tal. Mittlerweile kann ich meinen dort ansässigen Kollegen zahlreiche „Geheimtipps“ über ihre Heimat geben 😉
Ich plane auf eine Weltreise mit dem Fahrrad hin. Ich freue mich schon jetzt auf die Abstecher zur Trailrunning während dieser Reise.
Intensiver kann man den Planeten wohl kaum erleben.
Pure Power
Ich merke wie gut Trailrunning meiner Fitness tut. Die extrem heterogene Bewegungsvielfalt während des Laufens im Gelände gibt Deinem Körper und Deinem Kopf richtig Power!
Du benutzt Muskeln von denen Du davor nicht wusstest, dass es sie gibt. Das Zusammenspiel Deiner Muskelketten wird besser und Du spürst das als pure POWER!
Fazit und Tipps für den Einstieg ins Trailrunning
Du kennst nun die für mich wichtigsten Gründe warum mich Trailrunning so begeistert. Das können bei Dir ganz andere Gründe sein. Ich denke jedoch, dass sich ein Mensch und seine Gründe im Laufe der Zeit verändern. Deshalb sind auch mache meiner Gründe nur eine „Momentaufnahme“. Ich bin gespannt was da noch kommt.
Wenn Du mit dem Trailrunning anfangen möchtest, dann ist der wichtigste Tipp „Just do it!“ Selbst wenn Du Deinen ersten Traillauf in normalen Laufschuhen startest und Dein Getränk in der Hand hältst ist es besser als wenn Du auf den perfekten Augenblick oder die perfekte Ausrüstung wartest.
Trailrunning kann man mit wenig Geld machen, der Mehrwert ist jedoch unbezahlbar.
Sieh es mir bitte nach, wenn ich Dich noch auf ein paar meiner Publikationen rund um das Traillaufen verweise. Ich hoffe, Du kannst auch daraus einen Mehrwert gewinnen.
Danke für´s Lesen, bleib aktiv und gesund,
Uwe
Meine Publikationen rund um das Trailrunning
- Meine Trailrunning Strecken und die Berichte dazu
- Die passende Trailrunning Ausrüstung
- Der passende Laufrucksack
- Die passende Stirnlampe zum Trailrunning
- Fastpacking – Für mich die nächste Stufe des Trailrunning