Überschreitung des Estergebirges

Überschreitung des Estergebirges

Wir sind unterwegs nach Garmisch. Simon und ich möchten an zwei Tagen das Estergebirge von Garmisch nach Eschenlohe überschreiten und dabei fünf Gipfel besteigen. Wir haben eine Übernachtung im Bettenlager der Weilheimer Hütte gebucht und freuen uns schon auf einen schönen Hüttenabend. Es ist uns aber auch bewusst, dass wir erst einmal viele viele Höhenmeter bewältigen müssen.

Wikipedia sagt zum Estergebirge „Das Estergebirge, auch Krottenkopfgebirge genannt, liegt in den Bayerischen Alpen zwischen Loisach- und Isartal und ist somit Teil der Nördlichen Kalkalpen. Nach Norden wird es von der Eschenlaine begrenzt, was den oft hinzugezählten Höhenzug Heimgarten-Herzogstand ausschließt„. Und so hieß unsere gebuchte Hütte früher auch Krottenkopfhütte, bevor der DAV, Sektion Weilheim diese übernommen hat.

In dem Sattel zwishen dem Krottenkopf (rechts) und dem Oberen Rißkopf (links) liegt die Weilheimer Hütte

Estergebirgsüberschreitung – Kurz und knapp

  • Start und Ende: Parkplatz der Wankbahn
  • Wegpunkte (grob): Parkplatz Wankbahn, Hoher Fricken, Bischoff, Weilheimer Hütte, Oberer Rißkopf, Krottenkopf, Hohe Kiste, Eschenlohe
  • Art: Wanderung oder Trailrun mit einer Übernachtung
  • Länge der Tour: ca. 30 Kilometer
  • Höhenmeter (Anstiege): ca. 2000m
  • Einstufung: Schwer
  • Datum des Trailrun: 12./13.08.2022

Weiterführende Literatur über das Estergebirge

Die Überschreitung des Estergebirges

Wir parken das Auto auf dem Parkplatz der Wankbahn und bezahlen zweimal sechs Euro, da wir erst morgen wieder am Auto ankommen werden. Von der Wankbahn wandern wir durch einen schönen Waldweg nach oben und schon sehr bald merken wir die vielen Meter Anstieg die wir bewältigen.

Je höher wir kommen, desto besser wird unser Blick auf Garmisch und die Zugspitzkette.

Wir steigen über 1200 Höhenmeter, bis wir endlich das Kreuz des Hohen Fricken (1.940m) sehen können. Dieser liegt übrigens zwischen dem Wank und dem Bischof. Du könntest also (wenn Du sechs Gipfel machen möchtest) mit dem Wank beginnen. Dann musst Du jedoch mit weit über 30km Wegstrecke rechnen. Da wir dieses Jahr bereits auf dem Wank waren, sparen wir uns diesen 🙂

So schön die Aussicht vom Hohen Fricken auch ist, so gefällt mir der Grat zum Bischof am Besten.

Obwohl die Wettervorhersage für heute einen wolkenfreien Himmel vorhergesagt hat, bilden sich immer wieder dichte Wolkendecken, aber diese sind harmlos für unser Unterfangen.

Wir begeben uns auf den Grat zum Bischof und müssen erst einmal etwas absteigen, bevor ein finaler Anstieg uns auf 2033m ü.n. führt und das schöne Gipfelkreuz unseren Blicken frei gibt.

Der Abstieg (direkt hinter dem Gipfelkreuz ist der Einstieg zum Abstieg) 😉 gestaltet sich richtig anspruchsvoll. Da der geplante Weg durch einen Steinrutsch verschüttet ist, plagen wir uns über ein Geröllfeld nach unten. Dabei müssen wir vorsichtig sein um nicht abzurutschen. Aber etwa eine halbe Stunde später sind wir sicher auf dem nun gut ausgeschilderten Wanderweg zur Weilheimer Hütte angekommen.

Von hier zieht sich der Weg etwas, und leichte An- und Abstiege wechseln sich ab. Wir freuen uns auf ein kühles Getränk und kommen schließlich glücklich an. Die Begrüßung ist freundlich, wir waschen uns und bekommen unsere Plätze in dem Matratzenlager zugewiesen. Es sieht alles sauber und gut gepflegt aus. Wenig später steht dann auch das mit Vorfreude behaftete, kühle Getränk vor uns. Ein paar weitere sollen an diesem Abend folgen.

Wir essen zu Abend und nutzen die Nähe zum Oberen Risskopf (2033m) um den Sonnenuntergang zu genießen. Ein kurzer Anstieg (ca. 15min von der Hütte) bringt uns zum Gipfel und dort zeigt sich die Natur in ihren schönsten Farben.

Simon und mich faszinieren die vielen Schafe hier oben. Vor allem wie nahe diese an den Abhängen schlafen.

Ich schlafe in dieser Nacht besser als erwartet und früh morgens wird gefrühstückt und wir machen uns mit Simon auf den kurzen Weg zum Krottenkopf (2086. Dieser ist von der Hütte in wenigen Minuten zu erreichen.

Der Weg zur Hohen Kisten (1922m) ist wunderschön für Wanderer und Trailläufer. Es sind kaum Höhenmeter zu bewältigen und der Weg zieht sich gut ausgebaut am Hang entlang. Kurz vor dem Aufstieg zur Hohen Kisten kann man bereits einen kleinen Blick auf einen der möglichen Abstiege erhaschen. In einem enorm steilen Gelände führt ein kleiner Pfad nach unten Richtung Eschenlohe.

Wir besteigen erst einmal die Hohe Kisten (1922m) und genießen die tolle Aussicht auf Eschenlohe von oben.

Gipfelfoto auf der Hohen Kisten

Für den Abstieg haben wir uns dazu entschieden, über das Pustertal abzusteigen. Hier ist auf den rutschigen Wegen Vorsicht geboten. Hier solltest Du bereits eine gute Trittsicherheit und etwas Erfahrung mitbringen. Alternativ gibt es noch einen Waldweg, dieser ist jedoch sehr lang. Uns wurde gesagt, es wären ca. 10km „Umweg“.

Nach ca. zwei Stunden sind wir dann in Eschenlohe angekommen und nehmen den Bus zurück nach Garmisch, wandern zum Parkplatz und fahren wieder nach Hause.

Video zur Überschreitung des Estergebirges

Unser Video zur Überschreitung des Estergebirges

Fazit

Das Estergebirge ist wirklich traumhaft schön und noch nicht überlaufen. Wir konnten uns an der Aussicht auf die wunderbare Zugspitzkette erfreuen, aber auch der Blick auf Walchen- Starnberger- und Staffelsee sind wunderschön. Der Sonnenuntergang in den Bergen war erhebend und die Weilheimer Hütte ist einfach aber gut. Für Trailrunner ist der Anstieg bis zum Hohen Fricken sicherlich sehr fordernd, dann ist es dort einfach nur noch traumhaft zu laufen. Für Wanderer gilt das Selbe.

Wenn Du sehr konditionsstark bist, dann ist diese Tour auch an einem Tag möglich. Aber dann bleibt wenig Zeit zum Genießen. Aber eine sportliche Herausforderung wäre es auf alle Fälle!

Ich konnte mich wieder über fünf Gipfel für meine 100summits2022 Challenge freuen, vor allem aber über zwei wundervolle Tage.

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