Trailrun – SalzAlpenTour Chiemsee-Alpenland

Trailrun – SalzAlpenTour Chiemsee-Alpenland

Wenn Du den Transalpinrun (TAR) laufen willst, dann musst Du richtig trainieren! Deshalb haben mein Cousin (und TAR-Lauf-Partner) Reini und ich uns mal wieder eine Härteprobe vorgenommen. Wir wollten an zwei Tagen die SalzAlpenTour Chiemsee-Alpenland mit über 50 Kilometern und ca. 2600 Höhenmetern laufen.

SalzAlpenTour Chiemsee-Alpenland ist auf vier Etappen eingeteilt und eigentlich auf Wanderer ausgelegt. Wie der Name schon sagt, führt ihre Strecke durch das Chiemgau. Dabei verläuft der Start normalerweise in der Gemeinde Samerberg, führt dann über Nußdorf am Inn auf den Hochries und dann hinab nach Aschau. Von dort dann wieder zurück nach Samerberg.

Aufgrund der Ferienzeit in Bayern haben wir leider keine Übernachtung im Tal bekommen, weshalb wir das Ganze andersherum geplant haben und auf der Deindlalm übernachtet haben.

Dadurch waren aber die Strecken über die zweit Tage etwas ungleich verteilt 😉

Die SalzAlpenTour ist überall gut beschildert

SalzAlpen Tour als Trailrun – KURZ UND KNAPP

  • Start und Ende: Parkplatz Kampenwandbahn in Aschau
  • Wegpunkte erster Tag: Parkplatz, Hofalm, Hochries (1569m), Feichteck (1514m), Wagneralm, Deindlalm (Übernachtung
  • Wegpunkte zweiter Tag: Deindlalm, Heuberg (1338m), Bichleralm, Nußdorf am Inn, Mühltal, Törwang, Samerberg, Aschau (Parkplatz)
  • Art: Trailrun und Wandern
  • Länge der Tour erster Tag: ca. 17,5 Kilometer
  • Länge der Tour zweiter Tag: 36,5 Kilometer
  • Höhenmeter erster Tag (Anstiege): ca. 1200 Höhenmeter
  • Höhenmeter zweiter Tag (Anstiege): ca. 1400 Höhenmeter
  • Einstufung: Schwer (Gute Kondition, Trittsicherheit, Alpine Erfahrung)
  • Datum des Trailrun/der Wanderung: 11/12.08.2023

Unsere Route am ersten Tag

Unsere Route am zweiten Tag:

Trailrunning SalzAlpenTour (erster Tag)

Wir erreichen Aschau erst um ca. 17:30 Uhr nach ca. einer Stunde Stau auf der A8 und parken das Auto am Parkplatz der Kampenwandbahn. Dort kostet jeder Tag 4,- EUR, ein fairer Preis meiner Meinung nach.

Unser Weg beginnt eigentlich etwas oberhalb von Weidachwies, so dass wir bereits ca. einen Kilometer gelaufen sind bis zum Start 🙂 Wir sind gut gelaunt und joggen die anfangs flachen Passagen locker vor uns her und genießen die vielen, schönen Kleinigkeiten dieser Region.

Unser erster kleiner Meilenstein ist die Hof-Alm, die wir auch flott erreichen. Die Beine fühlen sich heute locker an und unser Tempo ist gut. Auch wenn nun ein Anstieg mit fast 800 Höhenmetern zum Hochries folgt und das Gelände etwas technischer wird, hiken wir in einem flotten Schritt nach oben und erreichen mit dem Hochries unseren ersten, heutigen Gipfel.

Die auf der Autobahn verlorene Stunde tut nun weh, denn wir haben noch einige Kilometer vor uns und der Downhill vom Hochries über das Feichteck in die Richtung der Wagneralm ist technisch und tückisch. Große Felsstücke liegen auf dem Weg verstreut und immer wieder ragen Wurzeln hervor. Wir müssen einen Mix aus Tempo und Vorsicht finden.

An der Wagneralm können wir wunderschöne Bilder im Sonnenuntergang machen, aber bis zur Deindlalm sind es noch etwas über vier Kilometer. Diese lassen sich gut laufen, und so erreichen wir die Deindlalm und werden mit einer leckeren Gulaschsuppe und kühlen Getränken belohnt. Wir haben Glück, denn wir sind im Matratzenlager die Einzigen und haben viel Platz. So schlafen wir müde ein und wissen, dass uns morgen die doppelte Wegstrecke und noch ein paar Höhenmeter mehr bevorstehen. Aber das ist erst morgen…. 🙂

Trailrunning SalzAlpenTour (zweiter Tag)

Gut erholt wachen wir auf und genießen das Frühstück auf der Deindlalm. Heute ist ein schöner, sonniger Tag und wir freuen uns auf die uns bevorstehende Tour, obwohl wir wissen, dass uns ca. 35 Kilometer und über 1400 Höhenmeter erwarten.

Wir verlieren keine Zeit und laufen locker los, und schon erwartet uns der erste, knackige Anstieg auf den Heuberg. Es sind nur ca. 300 Höhenmeter, aber die überfallen uns obwohl unser Puls noch „Frühstücksgeschwindigkeit“ hat 🙂

Wir erreichen den Heuberg, genießen die Aussicht und machen ein paar Fotos, bevor wir uns dem knackigen Downhill (800 Meter nach unten auf nicht einmal zwei Kilometer Strecke) stellen. Die Oberschenkel brennen, aber wir ziehen das durch.

Wir erreichen Nußdorf, allerdings führt uns der Weg nicht in die Ortschaft hinein, sondern an ihr vorbei zur Roßholzener Kirche bis zur Dandlberg Alm. Wir laufen Kilometer für Kilometer bei Außentemperaturen von über 30 Grad. Es ist sehr heiß!

Auf der Dandlberg Alm gönnen wir uns etwas Zucker in Form eines Spezis und laufen weiter in Richtung Törwang, dann nach Samerberg. Der Weg ist teils asphaltiert, teils sind es Waldwege. Unsere Uhren zeigen uns, dass wir bereits ca. 16 Kilometer gelaufen sind, also fast die Hälfte unserer heutigen Tour.

Ab Samerberg erwarten uns weitere 500 Höhenmeter bis auf den Schwarzenberg. Wir merken, dass wir bereits müde sind aber unser Tempo ist flott, obwohl die Sonne brennt. Wir sind für jeden Wald und das tolle Mikroklima dort dankbar und füllen unsere Wasserflaschen immer wieder auf. So erreichen wir den höchsten Punkt, ab dem uns der Weg wieder nach unten ins Tal in Richtung Aschau führt.

Doch was sich hier so locker liest, sind in Wirklichkeit viele Kilometer in der Hitze. Wir sehen Aschau und realisieren, dass wir bis zu unserem Auto immer noch ca. 2,5km haben. Die sind nun echt hart, denn diese müssen wir auf Asphalt bei brennender Hitze zurücklegen. So ist die Freude groß, als wir wieder am Auto sind.

Fazit

Ich bin bekennender Chiemgau-Freund und auch die SalzAlpenTour ist meiner Ansicht nach sehr zu empfehlen. Ganz egal ob Du sie „verkehrt herum“ läufst wie wir oder andersrum, egal ob Du Dir einen Tag mehr Zeit nimmst (also drei), ob Du wanderst oder läufst, es lohnt sich. Wir waren beide von der Vielfalt der Strecke, von der Aussicht, den tollen Hütten und den netten Menschen begeistert.

Die Strecke ist ungefährlich, aber trotzdem solltest Du trittsicher sein, denn gerade im Gipfel-Gebiet ist der Untergrund alpin und kann bei Regen rutschig sein. Wir hätten uns nicht träumen lassen, dass am zweiten Tag satte 1400 Höhenmeter zusammenkommen, und doch war es so. Und die haben wir dann am Abend auch in den Beinen gespürt.

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