Ich habe mich aus praktischem Interesse sehr intensiv mit Laufrucksäcken beschäftigt, denn ohne diese praktischen Helfer wären viele meiner Unternehmungen erst gar nicht möglich. Ein Laufrucksack ist erst einmal nur eine ein Rucksack den man zum Laufen anzieht um Dinge zu transportieren. Natürlich gibt es sie in den unterschiedlichsten Varianten, je nachdem was und wie Du laufen möchtest.
Der Markt bietet tausende verschiedener Modelle für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke und ich denke, dass es unmöglich ist einen umfassenden Überblick über alle Modelle zu geben. Deshalb werde ich den nachfolgenden Vergleich der verschiedenen Laufrucksäcke nach dem Einsatzzweck gliedern. Mein Ziel ist es, dass Du den passenden Laufrucksack für Deine angestrebte Unternehmung findest. Es ist ein Unterschied ob Du im Sommer eine Stunde in der Stadt läufst und währenddessen etwas trinken möchtest, oder ob Du einen dreitägigen Trailrun in den Bergen von Hütte zu Hütte machst.
Ich möchte Dir hier also meine Erfahrungen weitergeben und versuchen objektiv zu bleiben, obwohl ich meine klaren Favoriten habe mit denen ich meine besten Erfahrungen gemacht habe. Diese werde ich Dir natürlich ganz klar als Solche benennen.
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Trinksysteme und Laufrucksäcke für Läufe bis zu drei Stunden
Als Straßenläufer, Trailläufer oder Hindernisläufer wirst Du die meiste Zeit Einheiten bis zu drei Stunden laufen. Dabei ist es erst einmal egal wo Du läufst, denn gerade im Sommer wirst Du irgendwann durstig werden und trinken wollen. Für diesen Zweck gibt es zahlreiche Möglichkeiten.
Soft Flask
Eigentlich kannst Du für Deine Alltagsläufe eine leere (Plastik) Flasche mit Wasser oder einer sonstigen Trinkflüssigkeit füllen, diese in die Hand nehmen und loslaufen. Das funktioniert wunderbar, ist aber etwas unpraktisch weil solch eine Flasche sehr sperrig ist und Du diese nirgends verstauen kannst. Sie stört Dich also eventuell beim Laufen.
Aus diesem Grund wurden „Soft Flask“ entwickelt. Es handelt sich dabei um kleine, zusammenrollbare Flaschen aus einer Art Gummigemisch in die man Flüssigkeiten einfüllen kann. Du bekommst diese praktischen Helfer mit einem Fassungsvermögen von 150ml, 250ml, 500ml oder auch größer. Die kleineren Soft Flask werden von vielen Läufern oft für die Energieaufnahme (Energiegels etc.) genutzt.
Insbesondere Trailläufer lieben Soft Flask. Die Dinger kannst Du einfach in die Hand nehmen und loslaufen. Sie passen aber auch in jede Laufjacke, in jeden Laufrucksack und sind an Wasserstationen und Bächen sehr leicht wieder aufzufüllen.
Es gibt sogar spezielle Halterungen für Soft Flask-Flaschen. Du kannst diese Halterungen an der Hand festmachen, die Soft Flask hineinstecken und loslaufen ohne dass sie Dich stört.
Laufgürtel
Ich habe meine Hände während dem Laufen gerne frei. In den Bergen sowieso, da ich hier immer mit einem Sturz rechne oder ich mich irgendwo festhalten muss, aber auch beim Straßenlauf weil ich das Gefühl habe, dass mich ein Zusatzgewicht in den Händen in meiner Bewegungsdynamik stört.
Aber genau dafür gibt es Laufgürtel. In diese praktischen Helferlein kannst Du (je nach Modell) eine Wasserflasche befestigen, eine Soft Flask hineinstecken und zusätzlich Dein Telefon, Geldbeutel, Energiegel oder Schlüssel verstauen. Laufgürtel stören nicht beim Laufen und sind für kurze Strecken optimal um Deine Grundversorgung zu sichern.
Laufwesten
Laufwesten sind sehr leicht und minimal gehalten, damit sie Dich als Läufer nicht stören. Wenn ich mit einer Laufweste unterwegs bin, dann spüre ich diese nach einer gewissen Zeit nicht mehr, denn eine gute Laufweste liegt eng am Körper und ist wie eine zweite Haut. Sie bietet Dir nicht viel mehr Platz als ein Laufgürtel aber sie liegt sicherer am Körper und da hüpft und schwabbelt nix.
Laufwesten haben meistens ein Fassungsvermögen von ca. vier Litern. Du kannst darin Deine Trinkblase verstauen, vorne zwei Flaschen (oder Soft Flask) und eine leichte Windjacke hat meist auch noch Platz. Eigentlich perfekt für Touren von bis zu vier Stunden.
Die Preis- und Qualitätsspanne ist bei Laufwesten enorm hoch. Du bekommst bereits für wenige Euro eine Laufweste, aber spar nicht an der falschen Stelle. Spätestens wenn Du beim Laufen Stellen spürst die scheuern wirst Du Dich ärgern nicht ein paar Euro mehr ausgegeben zu haben.
Wenn Du ein paar Euro mehr ausgeben möchtest, dann gibt es bei Laufwesten sowohl von der Qualität aber auch vom Preis her kaum Grenzen. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit der „Dynafit Vert 3“ gemacht. Bei Dynafit kannst Du sogar Deine persönliche Größe berücksichtigen. Das ist manchmal sehr angenehm, denn die Laufweste passt in der richtigen Größe „wie angegossen“.
Solche Laufwesten bekommst Du auch noch etwas größer und üppiger ausgestattet, aber diese sind meiner Meinung nach dann doch eher schon für längere Touren wie z.B. eine Tagestour gedacht.
Ganz egal ob Dich für eine Laufweste mit 4 Liter oder 5 Liter Volumen entscheidest, das sind die Wettkampfwesten meiner Wahl. Hier passt Deine „Pflichtausrüstung“ rein und Du kannst genug zu Trinken mitnehmen. Klar, für längere Wettkämpfe im Ultra-Bereich musst Du vor allem mit dem Wiederauffüllen Deiner Trinkvorräte genauer planen.
Laufrucksäcke für lange Tagestouren
Die folgenden Laufrucksäcke sind für längere Touren wie Ein- oder Zweitagestouren gedacht. Sie sind vom Fassungsvermögen etwas größer, so dass Du genug zu Trinken, ein paar Riegel und Ersatzklamotten für die Hütte oder für schlechtes Wetter problemlos mitnehmen kannst. Klar, in dieser Kategorie sind die Unterschiede bereits groß, deshalb stelle ich Dir zwei unterschiedliche Laufrucksäcke und deren Sinn vor.
Die „Ultimate Direction Adventure Vest“ hat ein Fassungsvermögen von 17 Litern und wiegt dabei trotzdem nur 269 Gramm. Damit kannst Du drei Liter Wasser in der Trinkblase und zusätzlich noch zweimal einen halben Liter in den vorderen Flaschenhaltern mitnehmen. Trotzdem passen da Ersatzklamotten, Regenklamotten, Dein Smartphone, Geldbeutel, Schlüssel und andere Kleinigkeiten locker rein. Du erreichst alle vorderen Taschen während des Laufens, Du hast eine Stockhalterung und hast genug Stauraum für längere Touren.
Laufrucksäcke für mehrtägige Lauftouren
Als ich die Alpenüberquerung E5 gemacht habe war eines Abends ein Trailrunner mit uns auf der Hütte der die E5 in der Hälfte unserer Zeit gelaufen ist. Er hat also drei Übernachtungen auf Hütten gebucht und ist täglich fast einen Marathon gelaufen. Dafür brauchst Du natürlich etwas mehr als für eine kürzere Tour, denn Du musst neben dem Trinken und Verpflegung auch Ersatzklamotten, Duschzeug, warme Klamotten, Regenjacke und sonstige Kleinigkeiten mitnehmen. Deshalb gibt es Laufrucksäcke die für längere Abenteuer konzipiert wurden und teilweise mehr als 15 Liter Fassungsvermögen haben. Trotzdem fühlen sie sich noch wie Laufrucksäcke an, so dass sie Dich beim Laufen nicht stören.
In diese Kategorie fallen aber auch Laufrucksäcke die Du zum Laufen in die Arbeit verwenden kannst. Dort brauchst Du dann Deine Businessklamotten, Duschzeug, Deo etc. Du brauchst also Platz im Rucksack.
Hier möchte ich Dir den „Scram (20 Liter) von Ultimate Direction“ vorstellen. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um einen Laufrucksack mit einem Fassungsvermögen von 20 Litern, gedacht für längere Touren. Dieser Sportrucksack wiegt knapp 500 Gramm und wird in den Größen „S“, „M“ und „L“ angeboten. Wie bei allen Laufrucksäcken hast Du auch hier eine Getränkehalterung und Handyhalterung vorne. Er bietet Dir eine (abnehmbare) Halterung für Ski und hat oben eine wasserdichte Tasche, falls es mal regnet.
Dieser Sportrucksack ist nicht nur zum Laufen geeignet, sondern auch für Klettertouren, Skitouren, zur täglichen Radfahrt in die Arbeit und für alle Abenteuer die dann doch etwas länger dauern und für die Du eine gute Unterstützung brauchst.
Tipps vor dem Kauf eines Laufrucksacks
Wenn Du einen passenden Laufrucksack kaufen möchtest, dann achte unbedingt darauf ob es verschiedene Größen von Deinem Wunschmodell gibt. Gerade ein Laufrucksack sollte gut passen und Dich nicht während des Laufens scheuern oder auf eine sonstige Art behindern.
Am Besten ist es natürlich, wenn Du den Laufrucksack vor dem Kauf einfach mal im Fachhandel anprobierst. Überleg Dir, ob Du unter dem Laufrucksack Klamotten trägst oder welche Art von Klamotten Du trägst. Dann siehst du sehr schnell ob er für Dich passt.
Pflegetipps für Deinen Laufrucksack
Du wirst schnell feststellen, dass Du Deinen Laufrucksack immer mal wieder reinigen musst. Er sitzt sehr nah am Körper und bekommt Salz, Schweiß und Dreck ab. Natürlich bilden sich da auch unangenehme Gerüche, wenn Du ihn nicht pflegst.
Im Sommer kannst Du Deinen Laufrucksack direkt mit unter die Dusche nehmen. Diese sanfte Art der Reinigung sorgt dafür, dass Du sehr lange Spaß an Deinem Laufrucksack hast und dieser aber trotzdem sauber und rein ist. Es wird zwar nicht empfohlen, aber ich habe meine Laufrucksäcke bisher auch immer wieder mal in die Waschmaschine bei niedrigen Temperaturen (30 Grad) und ohne Schleudergang gewaschen, ohne dass diese einen Schaden genommen haben. Aber wie gesagt, eigentlich empfehlen das die Hersteller nicht.
Unterschiede bei Laufrucksäcken zwischen Männern und Frauen
Aufgrund der anatomischen Unterschiede zwischen den Oberkörpern von Männern und Frauen gibt es mittlerweile spezielle Laufrucksäcke für Frauen. Diese solltest Du als Frau unbedingt mal ausprobieren, denn oft ist der Tragekomfort noch eine Stufe höher.
Den Trailrunning Rucksack richtig packen
Durch den begrenzten Platz in einem Trailrunning Rucksack musst Du Wert auf das richtige Packen legen. Es geht also darum was Du reinpackst und wie Du Deine Sachen hineinpackst.
Nur nochmal zur Sicherzeit….. Deine Laufhose, Shirt, Socken, Trailschuhe, Buff, Käppi, Sonnenbrille und Deine Laufuhr trägst Du direkt am Körper. Diese gehören also nicht in Deinen Rucksack hinein.
Wenn ich meinen Rucksack packe, dann ist es mir wichtig, dass der Schwerpunkt passt und die Inhalte praktisch angeordnet sind. Das heißt, dass die Sachen die ich tendenziell häufig brauche auch leicht erreichbar sind und schwere Sachen möglichst nah am Körper sind, damit sie nicht während des Laufens umherwippen. Außerdem gehören schwere Sachen möglichst weit nach unten, damit der Schwerpunkt unten liegt.
In das Hauptfach packe ich als Erstes das Erste Hilfe Kit ein. Das kommt ganz unten rein. Ich habe es bisher (zum Glück) nur sehr selten gebraucht, also ist es unten im Laufrucksack gut aufgehoben. Wenn Du Dein Smartphone nicht zur Navigation nutzt und auch keine Bilder damit machen möchtest, dann kannst Du es nun in die wasserdichte Tasche Deines Rucksacks packen (sofern vorhanden). Gleiches gilt für den Personalausweis, EC-Karte und etwas Bargeld.
MP3-Player, Kopfhörer oder eine GoPro packe ich in die Seitentaschen. An diese komme ich gut hin und kann diese Geräte bei Bedarf leicht erreichen.
Zum Ende hin kümmere ich mich um meine Getränkeversorgung und fülle meine beiden Soft Flasks mit Wasser (ggf. angereichert mit Elektrolyten) und packe sie in die Halterungen am Rucksack. Meine Kopflampe und eine Packung Taschentücher wird in einer Tüte wasserdicht verpackt und zu dem Erste-Hilfe-Kit gegeben.
Auch mein Long-Sleeve-Oberteil packe ich in einen Beutel und steck es in den Rucksack. Nun folgt die Wind- und/oder Regenjacke, welche auch in das Hauptfach gestopft werden. Seitlich stecke ich nun meine Energieriegel (evt. Gels) in die seitlichen Fächer, damit ich diese leicht erreichen kann.
Fehlen noch die Stöcke (falls Du welche verwendest). Die Stöcke kannst Du bei vielen Trailrunning Rucksäcken direkt in die dafür vorgesehenen Schlaufen verstauen und bei Bedarf einfach hervorziehen und verwenden.